Geschichtliches vom Norisring

Reichsparteitagsgelände

Mit dem Ausbau des Parteitagsgeländes 1935 erhielt Nürnberg den Beinamen Stadt der Reichsparteitage, mit dem auch symbolhaft der Machtanspruch der Partei dargestellt werden sollte. Der Titel wurde zwar bereits zum Auftakt des Parteitages 1933 von Hitler proklamiert, jedoch mit einem ministeriellen Erlass erst 1936 offiziell. Das Gesamtkonzept für das 11 km2 große Reichsparteitagsgelände entwickelte Albert Speer von 1934 bis 1936, und ab 1935 wurde unter großem Zeitdruck begonnen, die Pläne zu verwirklichen, aber das Gelände wurde niemals ganz fertiggestellt. Mit der Luitpoldarena entstand der damals größte Aufmarschplatz der Welt für 150.000 Teilnehmer. Außerdem wurden die Kongresshalle für 50.000 Besucher (nicht fertiggestellt), die seit 2001 das Dokumentationszentrum der Stadt Nürnberg beherbergt, das Zeppelinfeld – für 250.000 Teilnehmer und 70.000 Zuschauer gedacht – sowie eine große Fläche als Teilnehmerlager gebaut. Das Märzfeld mit Tribünen für 500.000 Zuschauer wurde nur zur Hälfte fertiggestellt. Das Deutsche Stadion für 400.000 Zuschauer, geplant als größtes Sportstadion der Welt, verblieb weitgehend im Planungsstadium; es kam lediglich zur Grundsteinlegung und zu Aushubarbeiten. Der heutige Silbersee und Silberbuck (eine Halde aus Müll und Kriegstrümmern der ganzen Stadt) liegen auf dem Gelände und füllen die Baugrube. Die nach 1933 errichteten Steinausbauten der Luitpoldarena – wie sie z. B. im Propagandafilm „Triumph des Willens“ zu sehen sind – wurden nach dem Krieg wieder abgerissen und renaturiert, um die Umnutzung als städtische Grünfläche zu Naherholungszwecken zu ermöglichen. Die Flächen des Reichsparteitagsgeländes dienen heute verschiedenen Veranstaltungen.

 

Die Anlage sollte nach innen und nach außen den Machtanspruch des Regimes demonstrieren. Zweck der Bauten war, den Besuchern das Gefühl zu geben, an etwas Großem teilzuhaben, aber selbst klein und unbedeutend zu sein. Sie unterstützten den Führermythos und sollten durch das Gemeinschaftsgefühl die Volksgemeinschaft stärken.